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Auf Plaza Sur tragen Schutzmassnahmen Früchte - im wahrsten Sinne des Wortes

Wer an die Galápagos-Inseln denkt, dem dürfte als erstes nicht unbedingt Plaza Sur in den Sinn kommen. Die nur 13 Hektar grosse Insel liegt östlich von Santa Cruz und ist nicht von Menschen bewohnt. An diesem nur von Touristen und Forschern besuchten Ort wurde Anfang Jahr jedoch eine bahnbrechende Entdeckung gemacht.

 

Opuntia echoes var. echoes Foto: D. Hölling
Opuntia echoes var. echoes Foto: D. Hölling

Besondere Pflanzenart feiert ihr natürliches Comeback

Im Februar 2025 führte das Forschungsteam Galápagos Verde 2050, der Charles Darwin Station (CDF) eine Expedition nach Plaza Sur durch, um den Fortschritt der dort gepflanzten Setzlinge der Kaktus-Art Opuntia echios var. echios zu überprüfen. Dabei wurden zur grossen Freude des gesamten Projekts 68 natürlich spriessende Setzlinge in unmittelbarer Nähe zu den Schutzstrukturen der künstlich gepflanzten Individuen gefunden. Es ist dies das erste registrierte natürliche Wachstum dieser Art seit 1957.

 

Zu schaffen machten ihr in den letzten rund 70 Jahren vor allem die heimischen Landleguane, die sich von ihren Setzlingen ernähren und dadurch einen Rückgang von 60% verursachten. Das Verschwinden des Galápagos-Bussards, der Jagd auf die Leguane machte und damit die Population regulierte, tat ihr Übriges. Nun macht ein Schutzprogramm jedoch Hoffnung auf eine Kehrtwende.

Hunderte Setzlinge im Rahmen von Galápagos Verde 2050 eingepflanzt

Seit 2014 ist Plaza Sur Fokus des Aufforstungsprojekts Galápagos Verde 2050 (GV2050) der Charles Darwin Foundation, das mithilfe von Rangers des Galápagos Nationalparks bislang über 1’300 Setzlinge auf der Insel einpflanzte. Durch Wiederaufforstungstechnologien, die einerseits das Wachstum der Setzlinge beschleunigen und andererseits hungrige Landleguane fernhalten, gedeihen heutzutage 853 Exemplare. Ein merklicher Anstieg zu den 334 von vor dem Projektstart. Insgesamt gibt es auf Plaza Sur heute mindestens 1’187 Kakteen (natürliche und künstliche Population).

 

Ohne Schutzmassnahmen beträgt das jährliche Wachstum dieser Art lediglich 2 cm. Mithilfe der Technologien von GV2050 konnte diese Rate auf stolze 25 cm erhöht werden. Dadurch erreichen die Pflanzen nicht nur schneller die kritische Höhe von 30 cm, wo stärkere Stacheln wachsen und sie dadurch besser gegen Landleguane schützt, sondern kommen auch früher in ihre Blütephase, wodurch sich der Kaktus schneller vermehrt. 

 

Landleguan auf Plaza Sur; Foto: D. Hölling
Landleguan auf Plaza Sur; Foto: D. Hölling

erfolgreicher  Naturschutz

Der Erfolg auf Plaza Sur zeigt, dass sich die Natur allmählich ihren Platz zurückerkämpft. Durch das Zusammenspiel natürlicher Prozesse und der tatkräftigen Unterstützung von Naturschutzprogrammen wie dem GV2050.